Gehrungen sauber verleimen (hier: 22.5°)

Für das Verleimen von Gehrungen gibt es einen einfachen Trick. Einfach die Außenkanten beider Gehrungen mit Klebeband dicht verbinden, Kleber in die Nut und zusammenknicken. Für stark belastete Verbindungen und insbesondere Hirnholzgehrungen sind jedoch zusätzliche Holzdübel sinnvoll (in meinem Fall Lamellos) - zusammenknicken funktioniert damit natürlich nicht mehr. 

Es gibt diverse Gehrungsklemmvorrichtungen, die aber in der Regel nur den Winkel vorgeben, jedoch keinen Druck zum Verleimen erzeugen. Im vorliegenden Fall möchte ich einen Gesamtwinkel von 22.5° erzeugen, also zwei 11.25°-Gehrungen miteinander verbinden, aufgrund der Lamellos benötige ich einen hinreichenden Druck beim Verleimen.

Angelehnt an die Funktionalität der Bessey MCX (die nur bis 22.5° runtergehen) habe ich mir jetzt folgende Holzklötze zurechtgesägt:


Es handelt sich um Holzklötze aus Hartholz, 36 mm stark, die jeweils eine 11.25° und eine 22.5° Gehrung haben. Insgesamt habe ich 8 Stück angefertigt. Die Vertiefungen oben (und unten) passen zu meinen Bessey-Schraubzwingen - die ständige Begleiter in der Werkstatt sind.


Die Holzklötze werden an beiden Seiten mit den Zwingen befestigt. Die Schräge des Klotzes hinten muss dabei parallel zur Gehrung vorne (hier rechts) am Brett sein.


Auf diese Weise werden beide Gehrungsbretter präpariert. Weil die Gehrung 18 cm lang ist, befestige ich einen Klotzsatz oben und einen unten. "Nach fest kommt ab" zählt hier übrigens nicht. Die Klötze müssen so fest wie möglich angezogen werden, damit sie später nicht verrutschen können. Glaubt man den Rezensionen, ist das Verrutschen auch das größte Problem der Bessey MCX.



Anschleßend wird verleimt und die Lamellos werden eingesetzt. Die Bretter werden zusammengesteckt und mit vier großen Zwingen (oben und unten, innen und außen) sauber aneinandergezogen. Durch die exakt passenden Winkel an den Holzklötzen können die großen Zwingen dabei nicht verrutschen.


Die einzusetzende Kraft an den großen Zwingen ist nur durch ein mögliches Verrutschen der Holzklötze begrenzt. Für eine dichte Fuge reicht es bei mir so aus. Eventuell werde ich die Holzklötze noch mit einem Filz- oder Gummibelag belegen, um die Rutschneigung zu verringern.




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